OMV heißt jetzt Union der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten (UdVA) und öffnet sich für die Mitglieder
Nach einer konstruktiven Debatte war der Akt vollzogen. Nahezu einstimmig einigte sich die Landesdelegiertentagung der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU Nordrhein-Westfalen auf eine neue Satzung. Damit wurde auch offiziell die vom Bundesverband Anfang des Jahres vollzogene Umbenennung der Vereinigung angenommen. Man heißt jetzt UdVA (Union der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten).
Kern der Satzungsänderung war allerdings die Umstellung vom Delegiertensystem auf eine Vollversammlung. „Wenn wir uns für die Zukunft wappnen wollen, sollten wir zweierlei beachten. Einerseits müssen wir unsere Handlungsfähigkeit stärken. Andererseits ist die Einbindung der Mitglieder in die Arbeit der Vereinigung ganz wichtig“, erklärt Landesvorsitzender Heiko Hendriks. Für den Mülheimer bedingt das eine das andere: „Unsere Mitgliederzahl rechtfertigt ein Delegiertenprinzip nicht mehr, begrenzt aber die Partizipation der Mitglieder. Eine Erhöhung der Delegiertenzahlen würde kleine Kreisverbände vom Personal her überfordern, größere wiederum bevorteilen. Leer aus gehen bei einem Delegiertenprinzip die Kreise aus, wo zwar Mitglieder vorhanden sind, diese aber keinen Kreisverband bilden“, erklärt der Landesvorsitzende. Eine Vollversammlung gebe aber allen interessierten, die Möglichkeit, mitzumachen. Der Eindruck, dass ein „exklusiver Delegiertenklub“ und der Landesvorstand alles alleine unter sich ausmachen, kann dadurch vermieden werden. „Wir rechnen damit, dass wir aus der Mitgliederschaft heraus aktive Mitstreiter aktivieren können, was wiederum unsere Handlungs- und Kampagnenfähigkeit stärken sollte“, zeigt sich Hendriks zuversichtlich.
Dafür wurde der Landesvorstand etwas reformiert. Die bisherigen Beisitzer im geschäftsführenden Landesvorstand, die es nur in der OMV/UdVA gab, wurden abgeschafft und die Zahl der Beisitzer insgesamt verkleinert. „Man kann Für und Wider immer wieder abwägen. Ein Landesvorstand ist das höchste Gremium der Vereinigung und da ist es durchaus gut, auch Wettbewerb zu schaffen. Dadurch kann auch die Qualität des Gremiums gesteigert werden. Die Satzung sieht daneben ja weitere Möglichkeiten der Beteiligung aktiver Mitglieder vor“, erklärt der UdVA-Landesvorsitzende. Kreisvorsitzende werden ohnehin in den Landesvorstand kooptiert. „Es lohnt sich also, aktiv zu sein und Kreisverbände zu gründen“. Dies sei vor kurzer Zeit in Paderborn geschehen, wo junge Spätaussiedler, darunter viele Frauen, einen neuen Kreisverband gegründet hätte.
Insgesamt zeigt sich Heiko Hendriks daher zufrieden mit der Satzungsänderung und verspricht: „Auch wenn das Mitteldeutsche aus dem Namen verschwunden ist, natürlich kümmern wir und weiterhin um die berechtigten Belange der Opfer der DDR-Diktatur und der Übersiedler, die zu uns nach Nordrhein-Westfalen gekommen sind. Es war immer und bleibt auch weiterhin ein wesentlicher Kern der Arbeit unserer Vereinigung!“
Im Anschluss an die Beratung referierte der Europaabgeordnete Dr. Stefan Berger zu aktuellen geopolitischen Herausforderungen für Deutschland und die Europäische Union. „Der Handlungsdruck auf Grund der Entwicklungen um Russland und China auf der einen Seite und der USA unter Donald Trump auf der anderen Seite haben schon dazu geführt, dass sich die Europäische Union auf die Herausforderungen einstellt“, so Berger. Dazu habe auch der neue Bundeskanzler Friedrich Merz beigetragen, der im Europäischen Rat Deutschland wieder Stimme und Gewicht verleihe. Es würden viele essentielle Dinge angegangen. Die Lage bleibe jedoch herausfordernd. Berger appellierte, auch in diesen schwierigen Zeiten dem Optimismus den Vorzug zu geben. In der anschließenden, äußerst lebhaften Diskussion zeigte sich, dass im Plenum ein politisch sehr interessiertes Publikum vertreten war. Hendriks: „Das zeigt, dass man die UdVA nicht unbedingt auf ein kleines Politikfeld reduzieren darf. Europa war und bleib auch weiterhin unser Markenkern“.